Matthias Jeitner soll die Nachfolge von Castro-Riemenschneider antreten Verwaltungs-Chef will Rathaus-Chef in Fichtelberg werden

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Will Bürgermeister von Fichtelberg werden: Verwaltungs-Chef Matthias Jeitner Foto: Harbach Foto: red

Die anderen Parteien zaudern, die CSF legt vor: Sie benennt als erste einen Kandidaten fürs Bürgermeisteramt in Fichtelberg.

 
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Er ist der erste, der sich traut: Matthias Jeitner will Bürgermeister von Fichtelberg werden. Er soll als Kandidat der CSF ins Rennen gehen, der Gruppierung, der auch der scheidende Bürgermeister José Ricardo Castro-Riemenschneider angehört. Allerdings will Jeitner parteilos bleiben. Am gestrigen Abend stellte sich Jeitner auf einer Versammlung der CSF vor. Offiziell nominiert wird er allerdings erst im Januar.

Dass die CSF den 39 Jahre alten Volljuristen ins Rennen ist, ist ein kleiner politischer Coup. Jeitner ist seit 2008 der Verwaltungschef im Rathaus, ein Mann der Akten, der tief in den Vorgängen der Gemeinde steckt. Den Weg vom Aktenmensch zur politischen Führungsfigur traut Jeitner sich zu. Er sei in alle Vorgänge der Verwaltung eingebunden, sei über die Jahre bei den meisten Gesprächen dabei gewesen – „und ich kenn' die Leute". Seit 20 Jahren ist Jeitner in der Jugendarbeit zuhause, seit acht Jahren als Vorsitzender des Kreisjugendrings in Wunsiedel. Von seiner Jugendarbeit kennt er auch „die andere Seite", die politische. Aus den Gremien und den Ausschüssen. „Bin schon einiges gewöhnt."

Allerdings weiß er, dass er mit heftigem Gegenwind von Seiten der CSU im Gemeinderat zu rechnen hat, schon im Wahlkampf. Seine Hoffnung ist, dass der sachlich abläuft „und nicht ins Persönliche geht". Irgendwann werde es einen neuen Gemeinderat und es einen neuen Bürgermeister geben. „Die da drin sitzen, müssen zusammen arbeiten." Je mehr man den Wahlkampf auf der persönlichen Schiene führt, desto schwieriger werde man das wieder zusammenführen können.

Ein ganz großes Ziel müsse sein, dass man trotz allem, was im Gemeinderat passiert sei, „ausgleichend wirken" müsse. Und einen Weg finden müsse, dass alle wieder gemeinsam in der Sache arbeiten. Um „irgendwann mal zu sagen: Vergangenheit ist Vergangenheit."

Die Gretchenfrage des zukünftigen Bürgermeisters, wie halten Sie's mit Steinhart, beantwortet er deutlich: Mit dem Badbetreiber Heinz Steinhart will er keine Zusammenarbeit. Die Sache mit der Kristall AG sei mehr als fünf Jahre vor Gericht. Die Kristall-Gruppe schulde der Gemeinde sehr viel Geld. „Sie hat es nicht bezahlt, weigert sich stur zu zahlen." Es werde keine Gespräche mit Steinhart geben, außer vor Gericht. Es habe „zig Einigungsversuche" gegeben, keiner habe funktioniert. Jeitner sieht für die Zukunft „keine Basis" für eine Zusammenarbeit, vor allem nicht mit einem „Geschäftspartner, der der Gemeinde einen siebenstelligen Betrag schuldet". Es bringe auch nichts, wieder anzufangen. „Es muss einfach mal weitergehen." Auch wie es weitergeht, davon hat Jeitner eine klare Vorstellung: „Es wird auch mit mir als Bürgermeister eine neue Therme geben."

Politisch beheimatet ist Jeitner nach eigenen Angaben im konservativen Lager. Er war Ortsvorsitzender der JU, als solcher auch CSU-Mitglied. Trotzdem will er parteilos bleiben, um sich so seine „Objektivität" zu bewahren. Ob er aufgeregt ist? Es sei eine sehr spannende Aufgabe, sagt er, in der man auch etwas bewirken könne. Jeitner gilt als ruhiger Typ, aber er weiß: „Die Anderen müssen mitmachen."

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