Gutachten gegen die Trasse soll der Bundesnetzagentur vorgelegt werden
Vor dem Hintergrund des beschlossenen Atomausstieges drängt freilich die Zeit. Die Staatsregierung hat trotz Zeitdruck kürzlich einen angekündigten Bürgerdialog gestartet. Daniel Frieß, Verwaltungsdirektor am Landratsamt, war beim Auftakt in München dabei. Auf dem Podium drückte er seinen Unmut darüber aus, dass die Übertragungsnetzbetreiber just zum Start des Bürgerdialogs ihren neuen Netzentwicklungsplan vorstellten. Immer noch mit der umstrittenen Stromautobahn, wenn auch unter leicht geänderten Vorzeichen. "Als Erfolg betrachte ich das nicht", sagte Frieß, selbst erklärter Trassenkritiker.
Er kündigte an, dass die Trassengegner in der Region jetzt Nägel mit Köpfen machen wollen. "Wir haben wahrscheinlich nur eine Chance, wenn wir ein eigenes Gutachten in Auftrag geben", sagte er. "Das wird nicht ganz billig." Bisher habe man die Hoffnung gehegt, dass der Freistaat da in die Bresche springe. Nun wollen sich die hiesigen Initiativen damit auf eigene Faust ins Konsultationsverfahren bei der Bundesnetzagentur einbringen.
Etwa 100 Besucher waren zur Podiumsdiskussion gekommen. Zwar gab es zahlreiche Nachfragen aus dem Publikum, die teils tief in technische Details gingen. Eine wirkliche Diskussion entsponn sich daraus aber nicht. Einen Befürworter der Stromautobahn suchte man auf dem Podium vergebens. In ihrer Ablehnung der Trasse waren sich Andi Enders, Anke Gräbner, Fritjof Heller (Sprecher von Bürgerinitiativen), Matthias Unger vom CSU-Orstverband Bayreuth-Ost und der zweite Bayreuther Bürgermeister Thomas Ebersberger (CSU) einig.