Außerordentliche Sitzung am Mittwochabend Klinikum Bayreuth: Aufsichtsratssitzung ohne Ergebnis

Von Frank Schmälzle
 Foto: red

Fast acht Stunden diskutierten die Aufsichtsräte der Klinikum Bayreuth GmbH gestern über die Vorwürfe gegen die Klinikleitung um Geschäftsführer Roland Ranftl. Gegen Mitternacht gingen sie auseinander - allerdings ohne greifbares Ergebnis. Die Sitzung soll in der nächsten Woche fortgesetzt werden

 
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Vor der Sitzung, die am Mittwochnachmittag pünktlich um 16.30 Uhr begann, wollte die stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende und Bayreuther Oberbürgermeisterin, Brigitte Merk-Erbe, kein Prognosen zu möglichen Folgen der Veröffentlichungen im „Spiegel“ und im Kurier machen. „Wir müssen sehen, wie sich die Sitzung entwickelt.“

Acht Stunden später beendeten die Aufsichtsräte ihr Treffen. Ein Ergebnis hatten sie nicht erzielt. Die Gespräche sollen in der kommenden Woche fortgesetzt werden.

Aufsichtsrätin Beate Kuhn erinnerte im Vorfeld des Treffens daran, dass sie bereits mehrfach einen medizinischen Geschäftsführer neben dem kaufmännischen Chef Roland Ranftl gefordert hatte.

Auf Ranftl konzentriert sich die Kritik, über die der Kurier seit Monaten berichtet und die das Nachrichtenmagazin "Spiegel" in dieser Woche veröffentlichte. Überlastete Mitarbeiter, daraus und aus strukturellen Mängeln entstehende Behandlungsfehler, eine verfehlte Personalpolitik und medizinisch nicht notwendige, aber lukrative Behandlungen - das sind die Hauptkritikpunkte.

Zusätzliche Brisanz bekam die außerordentliche Aufsichtsratssitzung vom Mittwoch durch eine Razzia der Kriminalpolizei am Mittwochvormittag. Die Beamten stellten Akten sicher, aus denen sich erkennen lassen soll, ob es in der Geburtshilfe des Klinikums zu schweren Zwischenfällen gekommen sein könnte.

Bis gegen 20 Uhr hatten Ärzte und Mitarbeiter des Klinikums Gelegenheit, den Aufsichtsräten ihre Sicht der Arbeitsbelastung und der Qualität der Patientenversorgung darzulegen.

Im Anschluss daran fand die eigentliche Aufsichtsratssitzung im engeren Kreis statt. Alle Teilnehmer mussten mit ihrer Unterschrift bestätigen, dass sie Stillschweigen über den Verlauf und die Ergebnisse der Sitzung wahren würden.

Gegen Mitternacht wurde das Treffen aufgelöst.

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