Auf Platz sieben beste Deutsche beim entscheidenden Rennen in Rio Anne Haug schafft Olympia-Qualifikation

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Endlich wieder Grund zum Jubeln: Nach einigen Rückschlägen bei der harten Aufbauarbeit nach dem Verletzungspech im vergangenen Jahr hat sich Anne Haug im entscheidenden Moment topfit präsentiert und die Qualifikation für die Olympischen Spiele geschafft. Foto: Archiv Foto: red

Anne Haug wird zum zweiten Mal an Olympischen Spielen teilnehmen. Die 32-jährige Bayreutherin, die 2012 bei den Spielen in London Elfte geworden war, erfüllte die Qualifikationsnorm der Deutschen Triathlon-Union (DTU) für 2016, indem sie beim Testwettkampf auf der künftigen Olympia-Strecke in Rio de Janeiro als beste Deutsche den siebten Platz erreichte.

 
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Wesentlicher Faktor für den Erfolg war das relativ gute Abschneiden im Schwimmen. In ihrer problematischsten Disziplin beendete Anne Haug die 1,5 Kilometer im Meer an der Copacabana zwar nur auf dem 29. Rang, aber der Abstand zur Spitze war mit 20 Sekunden überschaubar. Diese Lücke hatte die Bayreutherin bereits nach der ersten von acht Runden auf dem fünf Kilometer langen Rad-Rundkurs geschlossen, so dass sie sich im Gegensatz zu vielen anderen Wettkämpfen in ihrer stärksten Teildisziplin nicht stärker verausgaben musste, als die Konkurrenz. Eine große Spitzengruppe mit 26 Athletinnen blieb bis zum Ende der Radstrecke zusammen.

Beim zweiten Wechsel verlor Haug ein wenig an Boden und ging mit elf Sekunden Rückstand zur Spitze auf den abschließenden Zehnkilometerlauf. Trotzdem war nach dem ersten Viertel der Strecke bereits klar, dass sie den ersten Teil der geforderten Qualifikationskriterien als "beste Deutsche" wohl erfüllen würde. Gegenüber Anja Knapp (SG Dettingen/Erms), die auf dem Rad ebenfalls beständig zur Spitzengruppe gehört hatte, war die Bayreutherin nämlich nach 2,5 Kilometern schon um 33 Sekunden davon gezogen. Die übrigen drei DTU-Vertreterinnen hatten schon beim zweiten Wechsel einen klaren Rückstand zur Spitze von mehr als zwei Minuten.

Somit hing für Anne Haug nun alles davon ab, mit einem Platz unter den besten Acht auch den zweiten Teil der Olympia-Anforderungen zu erfüllen. Nach der ersten 2,5-km-Runde war sie Elfte, nach der zweiten schon Neunte. Nach drei Vierteln der Laufstrecke wurde es endgültig dramatisch, denn da war die Bayreutherin auf Platz acht genau zeitgleich mit der Britin Jodie Stimpson. Im Endspurt bewies die Vizemeisterin aber Stehvermögen und starke Nerven. Sie ließ nicht nur Stimpson um sieben Sekunden hinter sich, sondern auch noch die Italienerin Annamaria Mazzetti um drei Sekunden und kam nach 2:00:57 Minuten als Siebte ins Ziel.

Siegerin wurde einmal mehr die in der WM-Serie noch ungeschlagene Gwen Jorgensen (USA) in 1:58:46 mit 19 Sekunden vor der Britin Non Stanford und weiteren 22 Sekunden vor ihrer amerikanischen Teamkollegin Vicky Holland.

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