Damit Wildbienen überleben können, seien vielfältige Lebensräume wichtig, bekräftigt die Professorin. "Jeder, der einen Garten oder einen Balkon hat, kann eine Blühwiese für Bienen und andere Insekten wachsen lassen."
Der Biologe Johann-Christoph Kornmilch hat in einem bundesweiten Pilotprojekt erforscht, was Wildbienen hilft. Demnach seien in der Landwirtschaft solche Blühstreifen sinnvoll, die mit ihren Pflanzenarten an heimische Bienen angepasst sind. Auch große, extra angelegte Nisthügel hätten sich bewährt.
"Ich wünschte mir ein bundesweites Sicherungsnetz für Bienen", sagt der Experte. Daran könnten sich etwa Gemeinden oder Landwirte beteiligen und für bienenfreundliche Strukturen sorgen, über die sich die Tiere auch verbreiten können. In den Städten helfe schon, wenn beim Mähen die Blühzeit abgewartet werde, sagt Kornmilch.
"Wildbienen sind einfach unglaublich schön"
Da die verschiedenen Wildbienenarten das ganz Jahr unterwegs sind, sei es wichtig, dass immer etwas blüht, betont Hobby-Forscher Klenke. "Ich fördere die Mannigfaltigkeit", sagt der 77-Jährige, der in seinem Garten rund 38 Arten gezählt hat. Reger Flugbetrieb herrscht an steinernen Trögen, in denen Wildbienen an zahlreichen Erdlöchern ein- und ausfliegen. Auch Klenke sieht den Verlust von Lebensraum als größte Gefahr für Wildbienen. Durch reine Graswirtschaft auf vielen Feldern fehlten immer mehr Futterpflanzen, die Nektar und Pollen anbieten.
Klenke eignete sich im Laufe der Jahre Fachwissen an, nachdem er sich schon in jungen Jahren für Bienen und Hummeln interessiert hatte. Auch Professorin Klein ist von ihren Forschungsobjekten fasziniert. Jeden Tag beobachte man etwas Neues, es gebe wahnsinnig viel zu entdecken, sagt sie. "Und wenn man sie sich etwas größer anschaut oder sie fotografiert, merkt man: Wildbienen sind einfach unglaublich schön."