Hohe Kosten, wenig Zuschauer
Zumal gerade für die Handballer der Stressfaktor im Vergleich zur Bundesliga deutlich geringer ausfällt. Die Liga wird weiter mit links absolviert, der Fokus liegt klar auf der Champions League. Dennoch trennten sich die Katalanen schweren Herzens nach fünf Jahren von dem Franzosen Ludovic Fabregas, der zum Titelrivalen nach Veszprem wechselte, und dem kroatischen Spitzenverdiener Luka Cindric. „Wir müssen das Budget um etwa zehn Prozent kürzen“, hatte Sportdirektor Joan Marin eingeräumt. Das ist überschaubar, der Etat dürfte bei etwa 7,5 Millionen Euro gelegen haben.
Der deutsche Rekordmeister Kiel soll über 13 Millionen verfügen. Wobei die Zahlen auch aufgrund unterschiedlicher Steuersysteme nur bedingt vergleichbar sind. Zudem hat Kiel eine stets ausverkaufte Sparkassenarena mit 10 000 Plätzen, während sich im Blaugrana (Kapazität 7585) ein paar Hundert Menschen verlieren und selbst die internationalen Spiele kaum mehr als 3000 Zuschauer anlocken. „Es mag sein, dass wir in naher Zukunft viel härter arbeiten müssen und einen kleineren Kader haben, aber das hat auch positive Seiten, wie die Motivation der Spieler“, sagt Ortega. Bisher hält sich die Mannschaft sehr achtbar, ob es nochmals zum großen Wurf wie 2022 mit dem Gewinn der Champions League reicht, ist jedoch zumindest fraglich.
Durch den Umbau fehlen Zuschauereinnahmen
Aber das haben sie ja mit den Fußballern gemein, die zumindest vergangene Saison mal wieder einen überraschend satten Gewinn von 300 Millionen Euro verbuchen konnten. Doch der rückt aktuell in weite Ferne, weil durch den Stadionumbau große Zuschauererlöse fehlen. Der Schnitt hat sich von 83 206 Besuchern im Vorjahr quasi halbiert. Bis November 2025 spielt der Verein im eher ungeliebten Olympiastadion, dessen nur 50 000 Plätze kaum einmal ausverkauft sind. Da trifft es sich gut, dass die Mannschaft das Achtelfinale der Champions League verbucht hat, verbunden mit garantierten Einnahmen von 70 Millionen Euro.