Schick: Muslim als Präsident vertretbar

Von Elmar Schatz
Erzbischof Ludwig Schick sagt, ein demokratisch zum Staatsoberhaupt gewählter Muslim wäre zu akzeptieren. Foto: Holger Hollemann/dpa Foto: red

Würde in Deutschland eines Tages ein Muslim zum Staatsoberhaupt gewählt werden, müsste die Kirche das akzeptieren. Das hat der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick laut „Nürnberger Nachrichten“  während eines Gesprächsforums der Zeitung am Freitag erklärt.

 
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„Alles andere wäre undemokratisch“, habe Schick erklärt.

Derzeit wird auch der muslimische Schriftsteller Navid Kermani als möglicher Kandidat für das Amt des Bundespräsidenten gehandelt.

„Die Gesellschaft wird nicht Ja sagen“, kommentierte dies Schick. Dennoch wäre eine Nominierung vertretbar.

Der Erzbischof erhält weiter Morddrohungen

Schick hatte im Frühjahr wegen seiner Haltung gegen Fremdenfeindlichkeit Morddrohungen erhalten. Der Erzbischof werde auf Facebook beschimpft und in anonymen E-Mails bedroht, sagte eine Bistumssprecherin damals.

Der 67-Jährige hatte sich unter anderem klar von der fremdenfeindlichen Pegida-Bewegung distanziert.

In einem Interview mit den „Nürnberger Nachrichten“ bestätigte Schick jetzt: „Von rechten Gruppen erhalte ich heftige Kritik, bis hin zu Todesdrohungen.“

Beim NN-Talk am Freitag gestand der Geistliche, dass er vorsichtiger geworden sei. „Ich habe mich morgens beim Joggen in Bamberg öfters einmal umgeschaut“, so Schick. „Man darf aus Furcht aber nicht zurückweichen und muss seine Werte weiter vertreten.“

Material von kna

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