Die Hochgeschwindigkeitszüge, die zwischen Deutschland und Frankreich pendeln, werden von der DB und der französischen Staatsbahn SNCF in Kooperation betrieben – beide Bahngesellschaften stellen das Bordpersonal. Zusammen mit seinem französischen Pendant Vrej Zulfikaroglu beriet Bidlingmaier die Lage. Während der Sanitäter sich der Frau annahm, entschied man sich, den Zug außerplanmäßig im Bahnhof TGV Lorraine halten zu lassen, einem Stopp auf halbem Weg zwischen Metz und Nancy, der Lothringen ans Hochgeschwindigkeitsnetz anschließen soll aber etwas abseits liegt. Den Wagen 28, wo die Frau in den Wehen lag, hatten inzwischen die übrigen Fahrgäste verlassen. „Es hat dann rund 20 Minuten gedauert, bis Rettungskräfte aus Metz da waren“. Da die werdende Mutter aber kein Französisch sprach, waren Mario Bidlingmaiers Übersetzungsdienste gefragt. Ein einst angefangenes Lehramtsstudium in Französisch, ein längerer Aufenthalt in Lyon und „meine Begeisterung für Sprachen“, seien ihm dabei sehr zu pass gekommen, sagt der Geburtshelfer.