Grobschnitt-Konzert Eine Kultband kommt nach Oberfranken

Auch drei Akustikgitarren können richtig rocken – jedenfalls, wenn Sie von „Grobschnitt“ zelebriert werden: Live zu erleben an diesem Samstag in Hallstadt bei Bamberg. Foto: Dirk Schmidt

Eine Band, die verehrt wird: Grobschnitt spielt am Samstag eines ihrer heutzutage seltenen Konzerte, eingeladen nach Hallstadt bei Bamberg.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Lupo muss lachen. „Haha, die Frage ist mir noch nie gestellt worden.“ Dabei scheint es doch gar nicht so abwegig, sich bei einem 75-Jährigen zu erkundigen, wie er noch immer mit dem Touren zurechtkommt – und sei er auch der gestandene Mitbegründer einer absoluten Kultband. Die Antwort: „Wir spielen keine langen Tourneen mehr, sondern maximal zehn bis 15 ausgewählte Konzerte pro Jahr. Wir genießen diese Auftritte gemeinsam mit unseren Fans.“

Grobschnitt gibt es seit 2019 wieder – die 1971 in Hagen gegründete Band, die durch Alben wie „Solar Music Live“ und „Rockpommel’s Land“ in Progressive-Rock-Kreisen rund um den Globus verehrt wird. Ein ARD-„Rockpalast“-Auftritt im Jahr 1978 in der Dortmunder Westfalenhalle machte die Truppe dann auch einem größerem Publikum hierzulande bekannt. Das renommierte Musikmagazin „Eclipsed“ zählt beide Werke heute zu den weltweit „150 Alben für die Ewigkeit“ aus dem Progressive-Genre.

Lupo, der eigentlich Gerd Otto Kühn heißt, will’s noch immer wissen. Und beeindruckt mit einer Dreierbesetzung, die sich jetzt ihren Klassikern irgendwie „unplugged“ widmet – aber auch wieder nicht: „Grobschnitt ist selbst mit drei Akustikgitarren eine Rockband ohne jegliche Lagerfeuerromantik“, stellt Kühn sofort klar: „Die Grobschnitt-Epen ,Solar Music’ und ,Rockpommel’s Land’ spielen wir auch akustisch in über 30-minütigen Fassungen mit allen solistischen Partituren, mit Nebelkaskaden, einer ausgeklügelten Lightshow und einem bombastischen Sound.“ Wie das klingt kann man auf dem 2022er „Acoustic Album“ feststellen – und natürlich live: an diesem Samstag, Punkt 20 Uhr, auf dem „Kulturboden“ in Hallstadt, nördlich von Bamberg. Die Gäste dort erwartet ein zweieinhalbstündiges Konzert inklusive Pause.

Franken hat Lupo noch gut im Gedächtnis, wie er dieser Redaktion verrät: „Grobschnitt und die gesamte Region sind eine nicht enden wollende Geschichte, die Anfang der 70er-Jahre ihren Anfang in Nürnberg hatte. Es folgten viele Konzerte: in Forchheim, Bamberg, Bergtheim, Eltmann, Gunzendorf, Schweinfurt, den Haßbergen, Knetzgau, Fürth, Neustadt an der Aisch und Würzburg sowie in der Oberpfalz. Da werden unglaublich viele Erinnerungen wach.“

Neben Lupo (Leadgitarre) werden Grobschnitt-Gründungsmitglied „Willi Wildschwein“ (Gesang, Gitarre) sowie Willis Sohn Nuki (Gitarre, Gesang, Percussion) auf der Bühne stehen. Und warum sind die Jungs nicht mehr als klassische Rockband unterwegs, sondern als Trio? Lupo: „Weil Grobschnitt, rein akustisch, nach mehr als 1300 gespielten Konzerten in großer Besetzung noch in unserer Bandgeschichte gefehlt hat.“

Autor

Bilder