Radwegnetz Eine Schatzkammer für Radurlauber

Wolfgang Neidhardt
Ein Radweg soll künftig die Städte und bayerisch-böhmische Bäder verbinden. Foto: Dennis Stratmann

Die Route durch die Region Bayern-Böhmen verbindet Kurorte in Deutschland und Tschechien. Petr Cerveny vom Landratsamt Wunsiedel will sie in den kommenden Jahren zu hoher Qualität ausbauen lassen.

 
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Petr Cerveny ist ein Mann voller Tatendrang. Und er verbindet mit seiner Person ideal seine Aufgabe im Landratsamt Der Mann aus Sokolov plant hier die Route durch die Radregion Bayerisch-Böhmische Bäder. In der Endausbaustufe soll hier eine Rundstrecke von 420 Kilometern Länge entstehen, die Bad Steben, Bad Berneck, Weißenstadt, Bischofsgrün, Bad Alexandersbad, Bad Neualbenreuth, Mariánske Lazne/Marienbad, Lázně Kynžvart/Bad Königswart, Karlovy Vary/Karlsbad, Frantiskovy Lazne/Franzensbad, Selb und Hof verbindet. Das bayerische Heimatministerium fördert die Arbeit von Petr Cerveny schon in diesem Jahr. Für 2023/24 stehen 200 000 Euro Fördermittel in Aussicht. „Und dann kann ich ein Anschlussprojekt folgen lassen für weitere zwei Jahre, in die die Erkenntnisse der ersten Periode eingehen.“

Austausch aller Beteiligten

Der Startschuss fällt am 14. Mai mit einer Bürgerwerkstatt im Egerland-Kulturhaus in Marktredwitz. Hier sollen sich alle Beteiligten – Kommunen, Vereine und natürlich aktive Radfahrer – austauschen. Ein ähnliches Projekt folgt dann am 8. Juni in Cheb/Eger. Hier kommt dann der tschechische Kooperationspartner ins Spiel: der Kreis Karlovy Vary/Karlsbad.

„Ich will alle Partner zusammen verbinden. Tourismus-Fachleute wie etwa Ferdinand Reb von der TZ Fichtelgebirge, Verantwortliche für den Radwegebau, für Mobilität die tschechische Bahn CD, die DB Regio, die Agilis, für Identität der Heimat, Verantwortliche aus den Landkreisen Wunsiedel, Hof, Bayreuth und Tirschenreuth sowie die Vereine Fichtelgebirgsverein (FGV) und Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club (ADFC).“

Durchgehende Beschilderung

„Bei dieser grenzüberschreitenden Radgruppe geht es nicht nur um Radtourismus – aber der ist das Hauptthema“, sagt Cerveny. „Alle Beteiligten können mir helfen, jeder kann seine Erfahrungen beisteuern.“ Mit der weiteren Förderung, die er für 2025 und 2026 erhofft, will er die Radregion noch besser vermarkten, unter anderem mit einer neuen, von einem Profi gestalteten Homepage. Die Route soll dann durchgehend mit einem Logo beschildert werden. 2027 soll ein Interreg-Projekt folgen. „Hier wollen wir dann Lücken füllen, Infrastruktur schaffen, die Strecken noch besser ausbauen.“ Eine Aufgabe hat sich der begeisterte Radfahrer selbst gestellt. „Die Strecken muss ich selbst recherchieren.“

Eine Arbeitsgruppe soll dann die Vermarktung des ganzen Eger-Radweges von der Quelle bis zur Mündung des Flusses in die Elbe bei Usti nad Laben/Aussig ausarbeiten, und den Aufbau unterstützen, „sodass wir dann einen geschlossenen grenzüberschreitenden Eger-Radweg haben.“ Verbessern will Cerveny dabei nicht zuletzt das Angebot von Radbussen auf tschechischer Seite. „Ich stelle mir eine Main-Eger-Radlinie vor, die wir als Paket anbieten.“ Wichtige Partner sind für ihn hier Gastronomie und Hotels auf beiden Seiten der Grenze. Am Weg sollen Ladestationen für E-Bikes und auch Reparaturstationen entstehen. „Diese Ideen sind realistisch“, sagt er. Mit offenen Türen will er alle Beteiligten „einfangen“ für dieses touristische Projekt. Wenn Petr Cerveny dieses so umsetzen kann, wie er sich es vorstellt, „dann wären wir Vorreiter weit und breit.“

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