Schwesig erhielt die Diagnose Brustkrebs nach eigenen Worten bereits vor einiger Zeit. "Das war ein riesiger Schock", sagte sie vor Journalisten in der Schweriner Staatskanzlei. "Wenn man dann aber wieder halbwegs klar denken kann, viele Gespräche führt mit behandelnden Ärzten, dann wird schnell deutlich, dass Krebs nicht gleich Krebs ist, dass es unterschiedliche Prognosen, Heilungschancen und Therapiemöglichkeiten gibt." Die gute Nachricht für sie sei, dass dieser Krebs heilbar ist.
Am Montag sei die Entscheidung für die medizinische Behandlung getroffen worden, die überwiegend ambulant erfolgen könne. Sie sei sehr zuversichtlich, wieder vollständig gesund zu werden, sagte Schwesig. Wegen der Therapie werde sie in den kommenden Monaten nicht an allen Tagen öffentliche Termine wahrnehmen können. Sie habe ihre Minister gebeten, sie dann zu vertreten.
Schwesig ist verheiratet und hat zwei Kinder. Sie übernahm das Amt der Ministerpräsidentin im Sommer 2017 von Erwin Sellering (SPD), der ebenfalls an Krebs erkrankt war. Er ist inzwischen als SPD-Landtagsabgeordneter in die Politik zurückgekehrt.
Die 45-Jährige erhielt am Dienstag zahlreiche Genesungswünsche, darunter von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). "Ich habe mit ihr telefoniert und ihr von Herzen gewünscht, dass sie wieder ganz gesund wird, dazu Kraft und Zuversicht in dieser schwierigen Zeit", sagte Merkel nach Angaben von Regierungssprecher Steffen Seibert.
Der SPD-Bundesvorstand twitterte: "Wir sagen es ganz schlicht: Wir wünschen dir eine schnelle und vollständige Genesung, dir und deiner Familie viel Kraft für die anstehende Zeit." Schwesig bedankte sich auf Twitter mit einer Gedichtzeile von Dietrich Bonhoeffer (1906-1945): "Von guten Mächten wunderbar geborgen...Darauf vertraue ich. Vielen Dank für die guten Wünsche! Das berührt mich sehr und gibt mir viel Kraft."
Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts ist Brustkrebs mit rund 69 000 Neuerkrankungen jährlich die mit Abstand häufigste Krebserkrankung bei Frauen in Deutschland. Fast 30 Prozent der betroffenen Frauen sind demnach bei Diagnosestellung jünger als 55 Jahre.