Schienenersatzverkehr: Reisende müssen von der Bahn in den Bus umsteigen Von Pegnitz nach Nürnberg dauert es jetzt länger

Von Luisa Degenhardt
Für geraume Zeit heißt das Schlagwort zwischen Nürnberg und Pegnitz Schienenersatzverkehr. Foto: dpa/Rolf Vennenbernd Foto: red

Seit Samstag dauert es für Reisende zwischen Nürnberg und Pegnitz deutlich länger. Denn Bauarbeiten auf der Strecke verhindern den Zugverkehr. Deshalb müssen Bahnfahrer auf Busse umsteigen.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Zwischen Pegnitz und Nürnberg fahren zwischen stündlich und zweimal pro Stunde Direktbusse. Diese nehmen den schnellsten Weg über die A9, brauchen aber trotzdem eine Stunde. Die Züge zwischen Neuhaus und Pegnitz verkehren normal. Deutlich komplizierter wird es jedoch für Reisende, die von Neuhaus nach Nürnberg wollen. Die Bahn rät diesen, den Regionalexpress nach Pegnitz zu nehmen und dann in den Bus, der in die Noris fährt, umzusteigen. Etwa 40 Minuten ist derjenige unterwegs, der von Neuhaus nach Hersbruck oder umgekehrt pendelt. Ab Neuhaus bringt ein Regionalexpress die Reisenden bis nach Vorra, wo der Zugverkehr aus Richtung Norden endet. Von dort geht es per Bus weiter bis nach Hersbruck rechts der Pegnitz. Zwischen Nürnberg und Neuhaus gibt es in der Hauptverkehrszeit Direktbusse.

Strecke gesperrt

Aus Richtung Süden endet der Zugverkehr in Neunkirchen am Sand. Die Strecke zwischen Vorra und Neunkirchen ist gesperrt, weil die Bahn Gleisabschnitte erneuert. Nach einer Mitteilung der Bahn werden 40 000 Meter Schienen, 33 500 Betonschwellen und 40 000 Tonnen Schotter ausgetauscht. Zudem werden Weichen im Bahnhof Hersbruck, vier Bahnübergänge und das Schotterbett des Gleises erneuert. Insgesamt kosten die Maßnahmen über 13 Millionen Euro.

Seit zwei Jahren geplant

Ein Sprecher der Bahn erzählt im Gespräch mit der Redaktion, dass so große Baumaßnahmen bereits etwa zwei Jahre vor ihrer Umsetzung geplant werden. „Es müssen auch Züge umgeleitet werden, da braucht man Ersatztrassen. Deshalb der lange Vorlauf“, sagt der Sprecher. Im Zuge der Streckensperrung werden die Regionalexpresszüge der Verbindung Nürnberg — Hof im Zwei-Stunden-Takt über Bamberg und den zusätzlichen Halt Neuenmarkt-Wirsberg umgeleitet. Die planmäßigen Zwischenhalte fallen dabei aus.

Maschinen anmieten

Nach Aussagen des Bahnsprechers liegt die lange Vorlaufzeit auch darin begründet, dass die Baumaschinen angemietet werden müssen. Denn nicht viele Firmen würden solche Spezialmaschinen führen. Ein halbes Jahr bis ein Jahr vor den Bauarbeiten werde abgeklärt, welche Gleise zur Verfügung stehen und ob es einen Schienenersatzverkehr braucht. Zu den Hauptverkehrszeiten sind zwischen Nürnberg und Pegnitz zwei Busse gleichzeitig im Einsatz. „Man hat die Reisezählungen unter dem Jahr. Da weiß man grob, wie viele Reisende in den Zügen sind um die und die Uhrzeit“, so der Sprecher der Bahn.

Der Bus braucht einfach länger

Dass die Busse in Nürnberg nicht zu den gewohnten Zugabfahrtszeiten starten, hat einen plausiblen Grund: „Der Bus braucht länger als der Zug“, sagt der Sprecher. Was bedeutet, dass die Busse ab Nürnberg früher losfahren, damit die Anschlusszüge in Pegnitz erreicht werden. Denn die Züge wiederum verkehren so weit es geht planmäßig, damit es keine weiteren Verspätungen im Schienennetz gibt. „Das wäre wie ein Dominoeffekt“, so der Sprecher.

Die Strecke ist bis einschließlich 14. September gesperrt. Ersatzfahrpläne sind hier zu finden, weitere Informationen gibt es auf der Internetseite der Bahn oder telefonisch unter 01806/996633.