Seit Februar mussten acht Vereine, dazu die Evangelische Familien-Bildungsstätte sowie die Wirtschaftsschule und das Gymnasium Christian-Ernestinum, auf die Stadtbadturnhallen verzichten. Sie dienten bislang als Notquartier, das jetzt nicht mehr gebraucht wird. Besonders betroffen war die Evangelische Familien-Bildungsstätte. Leiterin Elisabeth Zagel musste 270 Kinder und Jugendliche in etwa 15 Gruppen anderswo unterbringen. Damit ist ja nun Schluss. Die Lösung hatte sich im Juni abgezeichnet. Elisabeth Zagel äußerte sich gestern auf Anfrage erleichtert darüber, dass die Stadtbadhalle wieder frei wird. Die Unterbringung der Flüchtlinge dort habe für die Familien-Bildungsstätte erheblich mehr organisatorischen Aufwand gebracht. Zudem musste die Bildungsstätte ihre Arbeit einschränken. Deshalb habe es Abmeldungen und Beschwerden gegeben. Zagel bekräftigte aber auch: "Ich stehe für die Willkommenskultur in Bayreuth." Des Öfteren habe sie sich an die Regierung gewandt und um Abhilfe gebeten. Nun sei eine bessere Lösung gefunden.
Ausweichen musste auch die Private Wirtschaftsschule. Dort war der Sportunterricht ausgefallen.
Die Schulpfleger Stephan Müller und Ernst-Rüdiger Kettel, beide für die BG im Stadtrat, hatten sich deshalb an die Oberbürgermeisterin gewandt. Müller sagte gestern auf Anfrage, für ihn gebe es keine Zweifel daran, dass die Stadt Bayreuth Flüchtlingen helfen muss. "Die Erstaufnahme in der Bernecker Straße ist auch nicht ideal, aber besser als die bisherige Unterbringung in der Stadtbadhalle.
Die Unterkunft in der Bernecker Straße soll übergangsweise Abhilfe schaffen. Wie die Regierung mitteilt, würde noch einige Zeit vergehen, bis die angedachte reguläre Erstaufnahmeeinrichtung in der Herzogmühle fertig ist. Die Übergangs-Aufnahmeeinrichtung in der Bernecker Straße sorge dafür, dass Stück für Stück ein Dauerbetrieb eingerichtet wird, der dann in eine reguläre Erstaufnahmeeinrichtung überführt wird.