Verteidigung, Tempo, Spektakuläres und auch Fehler: Guter Test beim 92:75 gegen Jena Medi-Team bietet ein bisschen was von allem

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Mit Athletik und Sprungkraft setzte Daniel Mullings (am Ball) einige sehenswerte Akzente. Das galt vor allem für die zweite Halbzeit, in der er elf Punkte sammelte. Foto: Peter Kolb Foto: red

Die Kulisse von 1300 Zuschauern machte am Donnerstagabend deutlich, wie gespannt die Anhänger von Medi Bayreuth auf das erste Testspiel der völlig neu formierten Mannschaft für die neue Bundesligasaison waren. Und der zunehmende Szenenbeifall in der zweiten Halbzeit mit stehenden Ovationen am Ende ließ erkennen, dass sie mit den Eindrücken vom 92:75 (41:38)-Sieg gegen den ambitionierten Zweitligisten SC Jena überwiegend recht zufrieden waren.

 
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Das galt auch für Trainer Michael Koch: „Im Großen und Ganzen bin ich zufrieden, zumal wir ja im Training noch gar nicht fünf gegen fünf gespielt haben. Jena war ein richtig guter Testgegner, denn das Team war giftig und hat uns ständig unter Druck gesetzt. Da sah es bei uns zuweilen schon auch noch holprig aus. Aber wir haben mit Einsatz und Herz gespielt, das war es, was ich sehen wollte.“

Letztlich bot das Medi-Team ein bisschen was von allem. Zunächst dominierte es in der Zone unter dem eigenen Korb derart, dass Jena im ganzen ersten Viertel nur einen Zweier verbuchte (und den auch erst nach fast acht Minuten). Mit drei Dreiern in den ersten drei Minuten kam der Zweitligist zwar trotzdem zu einer 9:8-Führung, aber dann zogen die Bayreuther durch schnelles Spiel mit variablem Abschluss (vier Dreier) bald über 21:11 zum 26:16 nach zehn Minuten davon. Ken Horton fiel dabei als Spieler auf den langen Position auf, der auch von außen für Gefahr sorgen kann.

Ohne den Faktor Tempo sah es zu Beginn des zweiten Abschnitts aber schon nicht mehr ganz so gut aus, zumal da die Aufbauspieler Jake Odom und Bastian Doreth zusammen auf der Bank saßen. Nach fünfeinhalb Minuten hatten die Gastgeber nur magere zwei Punkte auf dem Konto und gerieten mit 28:29 in Rückstand. Richtig deutlich wurde der Vorsprung dann bis zur Halbzeitpause nicht mehr.

In der zweiten Hälfte zeigten die Bayreuther aber schon mehr offensive Qualitäten. Odom entwickelte mit Zug zum Korb mehr Druck, der vor der Pause hauptsächlich mit schnellen Händen in der Verteidigung aufgefallene Daniel Mullings tat sich mit Schnelligkeit und Sprungkraft als Mann für spektakuläre Aktionen hervor und Travis Leslie als stetiger Punktesammler. Allerdings gab es auch immer noch Durststrecken, zum Beispiel als Jena Mitte des dritten Viertels mit Pressdeckung ein paar Fehler erzwang. Ernsthaft infrage gestellt wurde der Medi-Sieg zwar nicht, aber wirklich eindeutig wurde er erst in den letzten vier Minuten nach dem 78:71.

Medi Bayreuth: Mullings (14 Punkte/1 Dreier), Leslie (18/3), Doreth (3/2), Gray (6), Wachalski (10), Odom (19/3), Ziegenhagen (5/1), Horton (14/2); meiste Punkte für Jena: Hewitt (22/4), Bernard (13/2), Clay, McElroy (je 10).

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