Zu krank fürs Gericht, aber gesund genug zum Arbeiten?
Akten scheibchenweise? Einen Chefarzt schikaniert? Stimmt nicht, sagt der Rechtsanwalt des Klinikums Wieland Henker. Unmittelbar nach der Sitzung des Aufsichtsrates und der Zweckverbandsversammlung am 16. Juni und der Freistellung des Chefarztes sei das weitere Verfahren mit Höher besprochen worden. Drei Tage danach seien ihm Kopien von 21 Patientenakten zur Verfügung gestellt worden, in den Tagen danach weitere 80. Und: „Herr Höher ging nach der Sitzung sofort auf Kollegen zu und diskutierte mit ihnen Fälle“, sagt Henker. Er muss also gewusst haben, um welche Patienten es geht. Dass Höher aus gesundheitlichen Gründen vor Gericht nicht erscheinen kann, aber ab sofort wieder arbeiten möchte – auch das passt für Henker nicht zusammen.
Am Ende entscheidet das Arbeitsgericht: Höhers Antrag auf einstweilige Verfügung ist unbegründet und unnötig, wird deshalb abgewiesen. Der Rechtsanwalt des Chefarztes nimmt es gelassen. Er hat öffentlich gesagt, was Höher zu sagen hat. „Ich weiß schon, was ich tue“, sagt Redel. Ziel erreicht.