„Wir fragen uns nicht nur: Was tun wir? Sondern auch: Wann tun wir es? Wir haben ja keine unbegrenzten Ressourcen“, sagt Meyer. Er befürwortet solche Konzepte: „Ich könnte Heinersreuth dazu nur gratulieren“, sagt er. Aber er sagt auch: „Der Gemeinderat darf das Konzept nicht wie eine Monstranz vor sich hertragen. Er muss flexibel bleiben.“ Verzichten möchte er in Hummeltal nicht auf das Konzept, ginge es nach Meyer, würden Kommunen zu solchen Entwürfen verpflichtet werden. Das Seniorenheim Senivita in Hummeltal ist nur ein Beispiel für Ideen, die aus dem Konzept entstanden sind. Der ehemalige Bürgermeister und heutige SPD-Gemeinderat Hans Dötsch ist skeptisch. „Wir haben eine gute Infrastruktur, die wir in Schuss halten müssen. Das wird uns in den kommenden Jahren auf Trab halten.“ Dass dann noch Geld für größere Projekte übrig bleibt, könne er sich nicht vorstellen, sagt Dötsch. Er erinnert an die bevorstehende Sanierung der B 85 und der Straße nach Unterkonnersreuth. Bad Bernecks Bürgermeister Jürgen Zinnert versteht diese Bedenken: „Das beste Konzept nützt nichts ohne Geld.“ Seine Stadt hat seit diesem Jahr ein Entwicklungskonzept und versucht gerade, die ersten Vorschläge daraus zu realisieren. „Es ist ein erster Schritt. Aber wir sind auf höchstmögliche Fördersätze angewiesen“, sagt Zinnert. In den vergangenen sechs Jahren hat die verschuldete Stadt zwölf Millionen Euro in das Kanalsystem investiert. „Das bindet die Hände.“
Dötsch sperrt sich trotzdem nicht gegen die Idee. „Natürlich werden wir am Freitagabend diskutieren. Und wenn mir das Konzept plausibel erscheint, werde ich zustimmen.“