Wildwest-Aspekt betonen - künftig ganzjährig geöffnet? Plech: Neue Investorin stellt ihr Konzept für das Fränkische Wunderland vor

Von Kerstin Goetzke
Das Fränkische Wunderland soll wiederbelebt werden. Die mögliche Investorin Birgit Hübner stellte jetzt ihr neues Gesamtkonzept vor. Foto: Archiv/Ralf Münch Foto: red

Wunderland-Planerin Birgit Hübner hat ihre Pläne für den Freizeitpark vorgestellt.

 
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Birgit Hübner, die mögliche Käuferin des Freizeitparks Fränkisches Wunderland bei Plech, hat erstmals ihre Pläne für das Areal öffentlich vorgestellt:

Hübner möchte die Wild-West-Thematik deutlicher hervorheben. Zudem soll der Park künftig ganzjährig geöffnet sein. Die 34-jährige Immobilienfachfrau möchte außerdem Übernachtungsmöglichkeiten auf dem Gelände schaffen. „Mir schweben Blockhütten für zwei bis zwölf Personen vor“. Für entsprechende Modernisierungen veranschlagt sie Kosten im zweistelligen Millionenbereich. Ferner soll die Gastronomie umgestellt werden, verschiedene Westernrestaurants auf dem Gelände sollen individuelle Angebote machen. „Diese sollen nicht in Konkurrenz zu Wirtshäusern und Hotels in der Umgebung stehen. Im Gegenteil, ich könnte mir vorstellen, dass wir gemeinsam Pakete für die Gäste anbieten“, deutete die Planerin an. Über den gegenwärtigen Zustand des Areals sei sie "sehr schockiert", erklärte Hübner.

Auch private Feiern sollen möglich sein

Ein anderer Schwerpunkt werden Veranstaltungen sein. „Wir wollen einen Eventpark erschaffen und ein wöchentliches Angebot bieten.“ Diese Veranstaltungen könnten  für zwischen 30 bis 700 Personen ausgerichtet werden. Auch private Feiern sollen ermöglicht werden. Denn der zweistöckige Golden Mine Saloon (in der Nähe des ehemaligen Riesenrads) solle renoviert und als Hauptort genutzt werden. Er soll, wie weite Teile der Westernstadt, bestehen bleiben beziehungsweise in einer ähnlichen Weise wieder aufgebaut und winterfest gemacht werden. „Denn im Umkreis von 250 Kilometern gibt es keine vergleichbare Westernstadt“, erklärte Hübner.

Der Märchenwald soll ebenfalls grundlegend erneuert werden. „Der ist praktisch, weil er als Schallschutz für die Anwohner dient. Mit denen werde ich übrigens auch das Gespräch suchen, damit sie keine Befürchtungen vor der Lautstärke des Ganzjahresparks haben.“ Neu entstehen soll auch eine 30 mal 60 Meter große überdachte Reitanlage für Stuntshows. Wenn es dann das Pferdefest in Bernheck nicht mehr gibt, könnte es sein, dass die beliebte Pferdeweihe zu Pfingsten sich künftig auch im Park abspielen wird. Überhaupt sollen Tiere einen großen Stellenwert in dem neuen Zentrum erhalten. Die Fahrgeschäfte sollen einheitlich im Westernstil aufstellt werden. Und: Kinder sollen sie ohne ihre Eltern nutzen können. Aber nicht nur Familien mit Kindern seien die Zielgruppe der neuen Einrichtung. Auch für Jugendliche, Erwachsene und Senioren soll es Angebote geben.

Mexikanische Mitarbeiter haben tolle Ideen

Für das weitere Veranstaltungsprogramm habe Hübner schon einen Unterhalter aus der Region im Boot, verriet sie. Und auch die mexikanischen Mitarbeiter des Fränkischen Wunderlands, die sich in der Vergangenheit um die Indianershows kümmerten, haben ihr Interesse bekundet, wieder in den neuen Park einzusteigen. „Sie sind begeistert und haben sehr tolle Ideen“, sagte Hübner.

„Ihr braucht euch nicht zu wundern, wenn die Marktgemeinderäte keine Fragen stellen. Der Vortrag über die Wunderland-Pläne war hauptsächlich für die Öffentlichkeit gedacht. Meine Kollegen und ich sind schon länger über das Thema informiert“, sagte Bürgermeister Karlheinz Escher nach dem 30-minütigen Vortrag der Wunderland-Planerin.

Dennoch stehe „noch viel zu viel in der Schwebe“, wie der Bürgermeister betonte. Denn für das Vorhaben ist ein Bebauungsplanverfahren notwendig, über dessen Einleitung die Marktgemeinde entscheidet. Geschuldet ist das der Idee, dass ganzjährig geöffnet sein soll. Bis das Verfahren abgeschlossen ist, wird es rund acht Monate dauern. Die Eröffnung soll dann im Sommer 2016 erfolgen. „Das wäre pünktlich zu den Feierlichkeiten unserer 750-Jahr-Feier“, fügte Escher hinzu.