Gegenüber dem Kurier sprechen die Mieter von Existenzangst. Der Inhaber der Pizzeria Uliana, Carmina Piacenza, sagt: „Ich kann so nicht weitermachen. Was mache ich, wenn die Eismaschine kaputt geht? Soll ich dann noch für mehrere tausend Euro eine neue kaufen?“
Bowlingbahnbetreiber Reiner Rost könnte bald der einzige sein, der ganz ohne Vertrag dasteht. Seiner läuft zum 30. April aus. Er hat ihn auch selbst gekündigt. Er sagt: „Ich rechne damit, dass es nicht weiter geht. Habe unter Vorbehalt meine Sachen schon angeboten.“ Seine Sachen, das sind sechs Bowlingbahnen, Billard- und Kickertische im Wert von fast 60 000 Euro. Für eine viertel Million habe er die Sachen im Laufe der Jahre gekauft. „Wenn ich noch ein bisschen warte, bekomme ich nichts mehr dafür.“
Anfang Februar wollen Rost und Hüppe über die Zukunft der Bowlingbahn reden. Hüppes Vertreter von Strachwitz sagt, der Betrieb laufe nicht gut, Rost wolle bis zu dem Termin die Auswirkungen der neuen Bowlingbahn im Mainauenpark auf sein Geschäft geprüft haben. Völliger Quatsch, entgegnet der, spricht von einem jährlichen Umsatz von rund 200.000 Euro und davon, dass er vor der Konkurrenz keine Angst habe.
Neue Ideen für Eckersdorf
Mittlerweile macht sich aber auch die Eigentümerin Gedanken über eine künftige Nutzung der Räume, in der heute noch Bowling gespielt wird: Weitere Gastronomie, ein Fitnessstudio oder Physiotherapie seien denkbar, sagt von Strachwitz. Aber die Interessenten stünden nicht gerade Schlange in Eckersdorf.
Was passieren muss, dass die Bowlingbahn bleibt? „Ein Vertrag, der mindestens drei Jahre läuft und rund 500 Euro weniger Miete vorsieht“, sagt Rost. Schließlich seien die Energie- und Nebenkosten in den vergangenen Jahren gestiegen und das 30 Jahre alte Haus sanierungsbedürftig. Das findet auch Pizzabäcker Piacenza. Würde energetisch saniert, könnte er seine Energiekosten halbieren, schätzt er. Und auch Piacenza sagt: „Wir suchen schon etwas anderes.“ Dass Bowlingbahn und Pizzeria in Eckersdorf schließen, ist für Bürgermeisterin Pichl eine Horrorvorstellung.
Die Verträge von Bank und Arzt laufen unterdessen unverändert weiter. „Die sind ja auch nicht im Weg“, sagt von Strachwitz. Edeka-Geschäftsführer Hans-Peter Schneider sah das offenbar eine Zeit lang anders. Von Strachwitz zufolge habe Schneider zunächst auf Kosten der VR-Bank erweitern wollen. Die Bank innerhalb der Mietzeit umzusiedeln, wäre aber viel zu teuer gekommen, sagt der Architekt. Die Pläne seien an ihm gescheitert.
Und von Strachwitz plaudert noch ein bisschen mehr aus dem Nähkästchen, auch über Zukunftspläne: Der Friseur könnte in das Obergeschoss umziehen, der Bäcker zur Straße hin wechseln. Und die Grünflächen, vor allem die zur Bamberger Straße hin, sollen verändert werden, wenn nicht sogar ganz wegfallen. Damit mehr und breitere Parkplätze entstehen.