Die Berliner Feuerwehr war mit 180 Einsatzkräften vor Ort und alarmierte zusätzlich die Flughafenfeuerwehr sowie die Werksfeuerwehr des Bayer-Konzerns mit Fachkräften für Chemikalien. Bis zum späten Nachmittag war der Brand nicht unter Kontrolle. Die Rauchwolke sei aber kleiner geworden, und äußerlich seien keine Flammen mehr sichtbar, hieß es bei der Feuerwehr.
Flammen schlagen bis in den Himmel
Eltern von Schülern des Steglitzer Fichtenberg-Gymnasium erhielten eine Mail, wonach der Unterricht eingestellt und die Schüler nach Hause geschickt worden seien. Das Abitur werde jedoch bei geschlossenen Fenstern fortgeführt. Die Senatsbildungsverwaltung teilte auf Anfrage mit, die Schulaufsicht habe sich wegen des Großbrands unverzüglich mit einem Rundschreiben an die betroffenen Schulen gewandt und diese darauf hingewiesen, die Fenster geschlossen zu halten. Schülerinnen und Schüler sollten nicht ins Freie gehen. "Die Schulen haben schnell reagiert und je nach Lage vor Ort gehandelt", erklärte ein Sprecher.
Die Straßen rund um den Brandort wurden den Beobachtungen eines dpa-Reporters zufolge gesperrt. Die Flammen schlugen bis in den Himmel. Beißender Geruch lag in der Luft. Über dem Gebäude stand schwarzer Rauch. Auch ein benachbarter Supermarkt war ganz in Rauch eingehüllt. Die Umgebung ist eine Mischung aus Gewerbegebiet, Kleingärten, Wohnsiedlungen und Einkaufszentrum.
Rauch zieht Richtung Norden
Der Rauch zog Augenzeugen zufolge Richtung Norden ab. Die Feuerwehr veröffentlichte eine Karte der betroffenen Gebiete, darunter Teile von Spandau, Steglitz-Zehlendorf, Charlottenburg-Wilmersdorf und Reinickendorf. Menschen sollten das betroffene Gebiet meiden und weiträumig umfahren. Auch wenn keine Rauchwolke zu sehen sei, sollten Fenster und Türen geschlossen bleiben und Lüftungen und Klimaanlagen abgeschaltet werden, hieß es.
In unmittelbarer Nähe des Brandes machte die Polizei Durchsagen mit einem Megafon und rief dazu auf, die Straßen zu verlassen, sich in die Wohnungen zu begeben und die Fenster geschlossen zu halten. Laut Feuerwehr wurden Schadstoffwerte regelmäßig im Stadt- und Einsatzgebiet gemessen.
Nach Angaben von Per Kleist, Ständiger Vertreter des Landesbranddirektors, war am Abend auch das Technische Hilfswerk vor Ort. "Das THW haben wir derzeit im Einsatz, um insbesondere zu verhindern, dass kontaminiertes Löschwasser und Löschschaum in die Kanalisation beziehungsweise in den nicht weit entfernten Teltowkanal gelangt", sagte Kleist in einer RBB-Sondersendung.